Wallfahrtskirche Maria Namen

 

Schon um das Jahr 1382 befand sich in dem zur Probstei Litzlohe gehörigen Trautmannshofen eine kleine Kirche „Zu unseren lieben Frau“, deren Ursprünge aber weiter zurückreichen dürften. Der Legende nach wurde der Ort von den Hussiten im Jahre 1432 heimgesucht und schwer verwüstet. Auch die Kirche wurde nicht verschont und die in ihr befindliche Marienstatue dreimal ins Feuer geworfen, doch jedes Mal auf wundersame Weise wieder aus dem Feuer gerettet und unversehrt auf den Altar zurückgebracht. Deshalb heißt auch heute noch das Gnadenbild „Die unversehrte Mutter“. Dieses Wunder gilt als der unmittelbare Anlaß für die Marienwallfahrt, damit eine der ältesten der Oberpfalz. Sie findet immer am Sonntag nach „Maria Namen“ (12. September) statt.

Die Kirche in ihrer jetzigen Form wurde von den Gebrüdern Dientzenhofer (vgl. auch Maria-Hilf-Berg in Amberg, Stiftskirche in Waldsassen, Klosterkiche in Ensdorf und Michelfeld) 1686-1691 erbaut.

Von außen in ihrer rechteckigen Form mit wuchtigem mittelalterlichem Ostturm fast an eine Wehrkirche erinnernd, überrascht die Kirche in ihrem Innern durch eine reichhaltige, v.a. barocke Ausstattung. Die Inneneinrichtung wurde erst mit der Vollendung des Deckengemäldes durch J.M. Wild
 im Jahre 1760 fertiggestellt. Dieses zeigt rings um das Gnadenbild die Huldigung Mariens durch die vier damals bekannten Erdteile und durch die christlichen Tugenden, die Entehrung durch die Hussiten, die Verehrung durch den damaligen Kurfürsten, den Weihbischof von Eichstätt sowie gläubiges Volk.

Die Kirchweih 

Die Besonderheit der Trautmannshofener Wallfahrt ist der durch sie entstandene „Markt“. Die Pilger brachten nebst Geldspenden auch viele Naturalien wie etwa Flachs oder Hühner, aber auch Bilder, Tafeln und ähnliches als Opfer dar. Deshalb wurden während der Gottesdienste am Vormittag Votivbilder, Wachsgebilde und Kerzen feilgeboten. Am Nachmittag verkauften die „Lebzelter“ an einem zweiten Stand Lebkuchen, Met und Kinderspielzeug usw. Für die Tausenden von Pilgern musste natürlich gesorgt werden. Nicht jeder nahm Proviant mit und Getränke schleppte ohnehin keiner. Neben den „Lebzeltern fanden sich deshalb Bäcker und Wirte zum Trautmannshofener Markt ein. 1863 wird von fünf Brauern bzw. Wirten aus Lauterhofen, einer aus Muttenshofen und zwei aus Trautmannshofen sowie zwei Weinwirten und vier Kaffeeständen berichtet. Schuhmacher, Bäcker, Kürschner, Lederer, Hutmacher, Strumpfstricker, Schlosser, Seiler und Lebzelter, Kupferschmiede, Weißgerbern, Kastner und Riemer, Krämer, alle boten sie ihre Waren feil und fanden Käufer. 

Einige alte Traditionen des Marktes wie etwa der Bettlertanz oder der Viehmarkt sind leider inzwischen ausgestorben, ungebrochen ist allerdings die Faszination des Marktes mit derzeit über 150 Ständen, der selbst bei schlechtestem Wetter („Gummistiefelkirchweih“) Tausende von Besuchern anlockt.


Termin 2024: 12.-16. September